
Die Revolution des Yachtbaus begann in Deutschland. Der im Januar gestorbene Bavaria Gründer Winfried Herrmann hatte seit den 1980er Jahren des effektiven industriellen Yachtbau entwickelt. Die Bavaria Yachtbau GmbH wurde zur modernsten Yachtwerft der Welt.
Über eine Milliarde Euro Kaufpreis für eine Yachtwerft mit Standort in Giebelstadt bei Würzburg in Franken: Das war im Jahr 2007 so spektakulär, dass darüber sogar Wirtschafts- und Nachrichtenmagazine ausführlich berichteten, für die in der Regel Themen des Wassersports nicht auf der Agenda stehen. Für die Verkäufer der Bavaria Yachtbau GmbH, Werftgründer Winfried Herrmann (gestorben Mitte Januar) und seinen Partner Josef Meltl, war es der finanzielle Höhepunkt der wohl erfolgreichsten Yachtwerftgeschichte Deutschlands.
Für den Käufer, den amerikanischen Investor BainCapital, war es der letzte große Privat-Equity Deal vor Ausbruch der Finanzkrise Ende 2008. Dabei war der Kauf für den Investmentfond zum Kaufzeitpunkt erfolgsversprechend gewesen. In dieser Zeit lieferte Bavaria als weltweit modernste Yachtwerft jährlich über 3.500 Segel- und Motorboote aus. Aufgrund der weit entwickelten industriellen Fertigung auf mehreren Produktionsstraßen konnte die Bavaria Yachtbau GmbH trotz ihres Standortes in Giebelstadt, mehr als 700 Kilometer von den großen Wassersportrevieren, Mittelmeer sowie Nord- und Ostsee entfernt, ihre seetüchtigen Boote zu nahezu konkurrenzlosen Preisen an bieten. Die Werft schwamm auf einer Welle des internationalen Erfolges.