"Aschanti IV": Burmesters Meisterstück

27. Mai 2015 - 15:17
Die "Aschanti IV" ist ein zeitloser Klassiker

Serie: Bekannte Yachten und Boots aus Deutschland

Seit über 20 Jahren ist die "Black Beauty", wie der 1954 auf der Bremer Burmester Werft vom Stapel gelaufene schwarze Schoner früher liebevoll genannt wurde, bei den Klassikerregatten weltweit zu sehen und spiegelt zugleich ein Stück bundesdeutscher Nachfriegsgeschichte wieder.

Als die „Aschanti IV“ neun Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges zu Wasser gelassen wurde, war sie mit ihren 34,80 Metern Länge (31,4 m über Deck) und 6,30 Metern Breite sowie einer Verdrängung von 140 Tonnen die größte deutsche Segelyacht. Nichts konnte nach dem verlorenen Krieg das gerade in Gang gekommene Wirtschaftswunder deutlicher symbolisieren als der auf der Yacht- und Bootswerft Burmester in Bremen-Burg in traditioneller Bauweise aus Stahl zusammengenietete und mit Aufbauten und Deck aus Teak versehene Zweimaster. Er vertrat auf den Segelrevieren der Nordund Ostsee stolz die deutschen Farben. In diesen Jahren diente die Yacht, die Werftchef Ernst Burmester nach Plänen des bekannten Konstrukteurs Henry Gruber mit einer klassischen Inneneinrichtung von Dee Robinson für sich selbst gebaut hatte, auch als inoffizielle Staatsyacht bei der Kieler Woche. Zwei Bundespräsidenten, Theodor Heuss und Heinrich Lübke, nahmen auf ihr die Parade von Kriegsschiffen ab und erfreuten sich an den Wettkämpfen der internationalen Regattasegler.